Das darauffolgende
reagible Wasserzeichen nimmt den gesamten Zyklus in sich auf,
um ihn aufzulösen oder auch wieder zum Ursprung zurückzuführen,
aus dem dann wieder ein neues Geschehen wachsen kann. Das Wesen
der Fische ist subtil und feinsinnig. Alles durchdringend wird
auch das versteckteste Geheimnis gefühlsmäßig
erfasst und transparent. Das Wesen dieser Energie zeigt sich in
einer völligen Öffnungsbereitschaft und Hingabefähigkeit.
Absichtslosigkeit erleichtert ihr den Zugang in mystische Erlebnisbereiche.
Ihre Ausstrahlung ist sanft und liebenswürdig. Eine starke
Fantasie und feine Wahrnehmungsgabe lässt sie die Welt wie
einen Traum erleben. Einfühlsam und hilfsbereit reagiert
sie auf die äu8eren Eindrücke. Die Realität ist
ihr das bunt schillernde Irrationale, ihr Einsatz im kosmischen
Spiel Glaube und Vertrauen. Erscheinungsformen sind fließende,
ineinander übergehende Bewegungen und hinter jedem Ausdruck
lässt sich etwas Verzaubertes, Geheimnisvolles ahnen.
Der Fische-Archetyp schwimmt in einem Meer von Grenzüberschreitung
und Selbstaufgabe. Er erlebt die Welt mit ihren Eindrücken
und Erfahrungen, wie einen mystischen Traum, in dem Dämonisches
und Paradiesisches gleichermaßen unwirklich erscheinen.
Die Grenzen von Realität und Phantasie fließen ineinander
über. Er erlebt das Dasein als magisches Wechselspiel illusionärer
Energien und möchte die letzten Fesseln der Ichbezogenheit
abstreifen, sich völlig hingeben, um in der Erotik allumfassender,
unfixierter Liebe zu zerfließen. Allein seine Ängstlichkeit
vor dem Ungewissen hindert ihn, sich fallen zulassen und versperrt
den Zugang zur ,unio mystica', der Alleinheit.
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Seine starke Sensitivität macht ihn leicht beeindruckbar und
abhängig von äußeren Einflüssen. Doch nie dringt
ein Außenstehender in die ganze Tiefe seines Wesens ein, sein
innerer Gefühlsreichtum kann nur erahnt werden, umgibt ihn
mit einem Hauch des Geheimnisvollen und Unergründlichen. Scheint
es manchmal so, als würde er sich vollkommen willenlos und
passiv treiben lassen, kann dies auch Ausdruck einer vertrauensvollen
Gelassenheit sein. In der vermeintlichen äußeren Untätigkeit
gilt sein ganzer Impuls der Sorge um den anderen, wobei er für
sich selbst unbeteiligt ist. Er möchte keinen Einfluss nehmen,
verfügt jedoch über die Fähigkeit, selbstlos und
altruistisch zu handeln. Da er nicht urteilt, hat seine Toleranzweite
keine Grenzen, doch verfügt er dank seines Mitempfindens über
ein undogmatisches soziales Verantwortungsgefühl. In gewisser
Hinsicht sind die Fische von einer Müdigkeit am Dasein geprägt.
Sie möchten den Wechsel von Vergehen und Neuentstehen abschließen
und zum Endpunkt menschlicher Erkenntnis und Entwicklung vordringen.
Sie lieben die Stille, das Erlebnis kosmischer Weite und grenzenlosen
Friedens. Mit ihrer Hingabefähigkeit besitzen sie den Schlüssel
zu spontaner, unaufgeforderter Weisheit und können so letzte
Einfachheit und Bescheidenheit entwickeln. Körperlich entsprechen
ihnen Füße und Zehen. Sie haben eine schwache physische
Konstitution, besitzen eine Anfälligkeit für Darmkrankheiten,
Störungen des Lymphsystems, haben eine Disposition zu seelischen
Leiden (Depressionen, Minderwertigkeitsgefühle) sowie eitrigen
Entzündungen. Ihre Ängstlichkeit bewahrt sie in den meisten
Fällen vor Alkohol- oder Drogensüchten. Sie benötigen
ausreichend Schlaf und finden Entspannung in der Stille der Natur
oder beim Anhören meditativer Musik.
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